Das allgemeine Periodisierungskonzept hat nur für untere und mittlere Leistungsklassen im Ringkampfsport Gültigkeit. Für hoch qualifizierte Sportler sind nur die durch den Wettkampfkalender festgelegten Zeiträume von Zyklen und Perioden zu übernehmen. Insbesondere weil Spitzensportler bereits auf ein hohes spezielles Leistungsniveau zurückgreifen können.
Im Bereich des modernen Spitzensportes ergeben sich drei Hauptaspekte:
1. Spezialisierung im Training …
… heisst Gestalten von komplexen Trainingsbeanspruchungen, die sich konditionell und technisch an den Wettkampfübungen ausrichten. Es sind Trainingsformen zu wählen, die die Wettkampfleistung bzw. Teile davon ständig wiederholend vorwegnehmen.
2. Langzeitanpassung
Bei Nachwuchsathleten und Sportlern eines mittleren Niveaus ist eine kontinuierliche Steigerung anzustreben.
Bei Sportlern eines hohen Leistungsniveau soll der langzeitig verzögerte Trainingseffekt ausgenutzt werden.
Das folgende Beispiel beinhaltet drei umfangsbetonte Wochen mit einer anschliessenden Erholungswoche und einem intensitätsbetonten Block.
Nach dem umfangreichen, intensitätsarmen Makrozyklus wird das Leistungsniveau unter dasjenige vor dem Zyklus gesenkt und führt zu einem Abbruch der Anpassungsreaktionen. Die Anpassungsreaktionen treten erst in der Regenerationswoche und im letzten Zyklus mit wenig Umfang und hoher Intensität zu Tage.
3. Gezielte Belastungskonzentration
Es werden Blöcke mit inhaltlichen Schwerpunkten wie Technikblöcke, Kraftblöcke, Schnellkraftausdauerblöcke mit hohem Belastungsumfang gebildet. Dabei darf nicht vergessen werden, dass solche Blöcke zwar eine Verbesserung der angestrebten Komponente erwirken, dass gleichzeitig aber auch eine negative Beeinflussung von anderen Komponenten statt findet.
Die im obigen bereits eingesetzten Schwerpunktvorgaben BAS, TET, CON und COMP gehen zum Teil schon in diese Richtung. Bei Spitzensportler werden diese Blöcke aber nicht mehr systematisch aufeinander folgend angeordnet, sondern nur noch nach dem Wettkampfkalender.